2008/10/26

im Land der Riesen

Rouven hat sich Freitag einen freien Tag gegönnt und deshalb sind wir Donnerstag Abend in den Panzerkreuzer gestiegen und haben uns gen Sequoia und Kings Canyon National Park aufgemacht. Genug Meilen für den Abend hatten wir dann in Lemoore geschrubbt und suchten uns ein Motel für die Nacht. Die Wahl fiel auf ein Best Western, dass zu moderaten Preisen auch Frühstück inkl. und ein Kinderbettchen bot. Ella fand das Bettchen weniger toll und zog es vor, die Nacht mit uns im Queen Size Bed (1,40m) zu verbringen. Hat auch super geklappt, ich habe sie gar nicht gemerkt. Nur Rouven hat am Morgen etwas gemosert, dass ihm 20cm Liegefläche nicht reichen würden. Ella und ich haben aber gut geschlafen, bis 2 Herren morgens um 6 der Meinung waren vor unserer Türe (vielleicht auch vor der Nachbartür) am oberen Dezibilrand zu plauschen. Amerikaner können sich nunmal nicht leise unterhalten. Dornröschen hat selbstredend weder dieser Krach noch Ellas morgendliche Turnstunde gestört. Gegen 9 hatten wir aber wieder Asphalt unterm Pneu um noch etliche Höhenmeter zu erklimmen. In der Sierra Nevada die Parkgrenze zum Sequoia N.P. kaum überschritten fragte Rouven bei jedem Baum, ob dies schon ein Sequoia sei, aber Sequoias (Riesenmammutbaum) findet man nur zwischen 1500m und 2100m. Dann war es endlich soweit und der Giant Forest Trail tauchte am Wegesrand auf. Rouven und Dana glücklich, weil sie im Land der Riesen angekommen waren und ich glücklich, weil eine (wenn auch klitzekleine) Wanderung anstand. Leider hatte Mama Schwarzbär etwas dagegen. Eine Schwarzenbärenmama mit 2 Jungen schlenderte fröhlich entlang des Trails. Dana wollte dem Bärchen lieber nicht Guten Tag sagen und die Hälfte des Rundweges hatten wir auch schon fast gesehen, deshalb hieß es den sicheren Rückzug anzutreten. Im Gebirge ist der nächste Berg zum Glück nicht weit und wir stiegen, die in den Fels gehauenen Stufen zum Moro Rock hinauf, um einen fantastische Ausblick über den Park zu genießen. Bei meinem Besuch vor 5 Jahren war der Ausblick zwar auch atem(be)raubend, aber vor allem wegen der vielen Feuer die im Park im Zuge des Fire Managements gelegt wurden.
Im Vorbeifahren nahm der Panzerkreuzer Schreck noch mit Vollgas einen Sequoia (Tunnel Log) und schon waren wir am größten (voluminösten) Baum der Erde angekommen. Der Grant Sherman Sequoia Tree und noch einige andere Riesen luden zur nächsten kleinen Wanderung ein. Selbstredend war der Wanderweg wieder behindertentauglich asphaltiert. Damit aber kein falscher Eindruck entsteht, der Sequoia und Kings Canyon National Park ist der amerikanische Nationalpark mit dem kürzesten Straßennetz und hat ansonsten nur viel wilde Natur und Berge zu bieten, die vor allem durch lange Wanderungen erkundet werden können. Natürlich hoffe ich, dass wir diese bald mit Rouven und Ella erkunden.
Selbstredend waren der Grant Sherman und seine Kumpels sehr beeindruckend und wir auch schon recht erschöpft, so dass wir uns aufmachten Unterschlupf für die Nacht zu finden. Die rustikale Montecito Sequoia Lodge lag idyllisch am Wegesrand und hat uns gleich überzeugt. Dinner und Frühstück inkl., sowie ein riesiger Kamin, der abends angeworfen wurde. Ella kam auch endlich zu ihrem so dringend benötigten Auslauf und ist vergnügt durch den riesigen Aufenthaltsraum gekrabbelt und hat etwas beim Saubermachen geholfen. Denn ihre schöne pinke Cindy Gedenkjogginghose war danach pechschwarz.
Am nächsten Morgen weckte uns Ella rechtzeitig um 6 Uhr, sodass wir aus unserem Bett, den Sonnenaufgang bewundern konnten. Weiter ging es bei morgendlichen frischen 6°C zum Kings Canyon National Park. Links und rechts des Weges gab es gigantische Aussichten im Überfluss und so schraubten wir uns runter in den Canyon zum Kings River. Die Tropfsteinhöhle ließen wir aus, da wir Ella eine 1stündige Tour nicht zumuten wollten. Doch ganz ohne Wanderung gehts natürlich nicht. Endlich bekam auch Dana einen Wasserfall zu sehen, den Roaring Fall. Danas überschwengliche Begeisterung mündete in einem Fußbad in eisekalten Wasser. Wir waren dann auch schon am Ende der Sackgasse in den Nationalpark angekommen. Auf dem Rückweg raus aus den Park nahmen wir noch ein paar weitere Riesen mit und bewunderten den drittgrößten Baum der Erde den General Grant Tree. Danach ging es auf eine laaaange Heimfahrt und mal wieder ließ uns Ella an ihrem Unmut darüber teilhaben.
Zu Hause war aber wieder alles gut, denn sie konnte sich beim Ausräumen des Papiermülls abreagieren und wir konnten all die beeindruckenden Bilder des Landschaftskinos vor unserem geistigen Auge noch einmal revue passieren lassen.

Sequoia and Kings Canyon National Park

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

super schöne Bilder-aber ich weiß nicht ob ich in diese Höhenregion wirklich will